Mercks rezeptfreie Medikamente begehrt.

Die Sparte Consumer Health mit den rezeptfreien Medikamenten macht mit 900Millionen Euro Umsatz bei Merck nur einen Bruchteil des Gesamtkonzerns aus. Im Zuge der Konzentration auf innovative rezeptpflichtige Medikamente trennt sich Merck nun von der Consumer Health Sparte und rund 900 Produkten, darunter so bekannte Marken wie Nasivin Nasentropfen, Neurubion, Bion3 und SevenSeas. Käufer ist der amerikanische Konzern Procter & Gamble, der im Consumer Health Bereich mehr als 7,5 Milliarden mit bekannten Marken wie Wick Erkältungsmittel und Oral B Zahnpflegeprodukten umsetzt, und viele weitere bekannte Marken wie Ariel, Lenor, Pampers, Always, Gillette und viele mehr besitzt. P&G bezahlt nach Presseberichten 3,4Milliarden Euro was etwa dem 20fachen Gewinn entspricht und damit gut bezahlt wird.

Merck möchte das Geld zur Verbesserung der finanziellen Flexibilität und zur Schuldentilgung nutzen. Für 2017 sollen die Aktionäre Ende April eine Dividende von 1,25Euro je Aktie erhalten.

Der Dividenden-Frühling ist da

Viele deutsche Unternehmen haben im vergangenen Jahr Rekordgewinne eingefahren und lassen ihre Aktionäre nun daran teilhaben. Allein die 30 größten Unternehmen bringen es auf die gigantische Gewinnsumme von 95 Milliarden Euro, wovon 36 Milliarden Euro an die Aktionäre als Dividende ausgeschüttet wird. Der Höhepunkt des Dividenden-Frühling sind die Monate April und Mai, in denen die meisten Unternehmen ihre Hauptversammlungen abhalten und die Dividenden beschließen und ausschütten.

Begonnen hat die Dividendensaison bereits im Januar als ThyssenKrupp 0,19Euro je Aktie und Siemens 3,70Euro je Aktie Dividende ausbezahlt haben. Im Februar gehörten Metro, Ceconomy (Media Markt), Infineon und Osram zu den Dividendenzahlern, im März der Kupferproduzent Aurubis.

Im April stehen die größten Dividendenzahlungen an, so zahlt allein Daimler 3,9 Milliarden Euro an seine Aktionäre aus (3,65Euro je Aktie). Ebenfalls im April werden die Aktionäre von Axel Springer (Bild), dem Niveau-Konzern Beiersdorf, Deutscher Post, Henkel, Merck, RWE, Innogy und Münchner Rück durch Dividenden beglückt.

Im Mai gehört die Allianz zu den größten Dividendenzahler mit einer geplanten Ausschüttung von 3,5 Milliarden Euro an die Aktionäre. Weitere bekannte Dividendenzahler im Mai sind SAP, als derzeit wertvollstes deutsches Unternehmen, Adidas, BMW, Telekom, BASF, Bayer, die Deutsche Börse, Evonik, Fresenius, Hugo Boss, und Dividendenkrösus ProSieben (rund 6% Dividendenrendite). Im Juni wollen u.a. Unternehmen wie der Autovermieter Sixt, Fintech-Anbieter Wirecard, Krones und der Handelsimmobilienkonzern Deutsche Euroshop ihre Gewinne verteilen.

Im Juli wollen Südzucker und Optiker Fielmann ihre Aktionäre mit einer attraktiven Dividende glücklich machen. Damit ist die Dividendensaison noch nicht ganz um, im Herbst plant der Lichtspezialist Hella 1,06Euro je Aktie an seine Aktionäre auszuzahlen.

Über die DRenta Deutschlandrente kann man sich bequem ohne großen Aufwand an den genannten Unternehmen beteiligen und partizipiert damit automatisch an den Unternehmensgewinnen und Dividendenauszahlungen.

Neue Rekorddividenden in 2018 erwartet

Für die meisten der in der DRenta Deutschlandrente enthaltenen Unternehmen laufen die Geschäfte in diesem Jahr hervorragend. Viele wollen ihre Aktionäre daran teilhaben lassen, und haben gleichbleibende oder höhere Dividendenzahlungen in Aussicht gestellt. Zahlreiche Unternehmen zahlen ununterbrochen seit vielen Jahren eine Dividende, diese nennt man auch Dividendenaristokraten. Als Favoriten nennt die DZ Bank u.a. die Deutsche Euroshop, ein Betreiber von Shopping Malls, und die Allianz, der bekannteste deutsche Versicherungskonzern, die jeweils sieben Mal in den letzten zehn Jahren die Dividende angehoben haben und jetzt auf eine Dividendenrendite von 4,6% bzw. 4,3% kommen. Weitere Favoriten der DZ Bank sind BASF mit acht Dividendenanhebungen und aktuell 3,5% Dividendenrendite sowie Siemens und Axel Springer (Bild-Zeitung) mit sechs Dividendenanhebungen und mehr als 3% Dividendenrendite.
Zu den Top-Dividendenzahler innerhalb der Deutschlandrente gehört der Medienkonzern ProSiebenSat1 mit gut 6,5% Dividendenrendite, es bleibt abzuwarten ob der Konzernumbau auch weiterhin eine so hohe Dividende ermöglicht. Telefonica Deutschland mit seinen bekannten Marken O2 und e-Plus zahlt mit 6,2% Dividendenrendite ebenfalls überdurchschnittlich. Zu den konstantesten Dividendenzahlern mit einer attraktiven Rendite zählen insbesondere die Rückversicherer wie Münchner Rück und Hannover Rück mit 4,8% bzw. 4,6% Dividendenrendite. Mit einer Dividendenrendite von fast 5% können die beiden Premium-Autohersteller BMW und Daimler glänzen.

Da bleibt uns nur noch, uns bei euch für eure Treue zu bedanken und euch ein schönes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Jahr 2018 zu wünschen.

Frohe Weihnachte
Bild: Fotolia, Eduardo Lopez

 

Henkel – vom Waschmittel- zum Konsumgüter-Konzern

Henkel ist eine weitere Erfolgsgeschichte eines deutschen Familienunternehmens. Henkel Produkte dürften in fast jedem Haushalt oder Büro zu finden sein und uns im Alltag immer wieder begegnen. Bevor wir über die künftigen Aussichten sprechen, wollen wir einen Blick in die Geschichte wagen.

Fritz Henkel gründete im Herbst 1876 in Aachen die Firma Henkel & Cie. zusammen mit Otto Dicker und Otto Scheffen, die beide bereits eine Fabrik für Wasserglas, ein wichtiger Rohstoff für Waschmittel und Bauindustrie, besaßen. Als erstes Produkt stellt Henkel ein Pulver-Waschmittel auf Basis von Wasserglas her, es wird als Universal-Waschmittel beworben und wird in handlichen Päckchen von 200 Gramm für 10 Pfennig angeboten – statt, wie bei Waschmitteln damals üblich, lose. Das Unternehmen wächst stark und verlegt 1878 seinen Sitz ins verkehrlich besser angebundene Düsseldorf. Als weiteres Produkt wird Henkels Bleich-Soda ins Programm aufgenommen, mit der weiße Wäsche nicht vergilbt sondern weiß bleibt. Henkel kann erste Exporterfolge in die Schweiz vermelden. Des Weiteren werden Glanzstärke, Putzpomade, Wäschebläue und Tee ins Programm aufgenommen. Alle Henkel-Mitarbeiter werden in der Gemeinsamen Ort-Krankenkasse Düsseldorf versichert, später erfolgt auch eine Altersversorgung über den Deutschen-Privat-Beamten-Verein.

1899 erzielt Henkel erstmals über 1Million Mark Umsatz mit seinen 79 Mitarbeitern und man expandiert an den Düsseldorfer Stadtrand Holthausen, im Zuge dessen wird eine Mittagsversorgung eingerichtet und erste Mitarbeiterwohnungen erbaut. Für die Wasserglasproduktion kann Henkel mit Degussa einen Großabnehmer gewinnen, auch die Düngemittel Martellin und Floral verkaufen sich gut. In dieser Zeit werden auch andere bekannte Marken wie das Metallputzmittel Sidol, Hans Schwarzkopf Shampoon, die Gesichtspflege Aok (Anhalt im Ostseebad Kolberg), die spanische Pflegemarke LaToja geboren, die allerdings erst später zu Henkel finden.

1907 ist der große Meilenstein für Henkel. Nach langwierigen Versuchen wird das erste selbsttätige Waschmittel namens Persil (Natriumperborat und Natriumsilikat) auf dem Markt gebracht. Persil reinigt die Wäsche selbsttätig ohne das bislang mühevolle und die Wäsche angreifende Reiben von Hand und kommt ohne extra Rasenbleiche aus, eine riesen Innovation und Sensation zu dieser Zeit.

Während des ersten Weltkrieges führen Lieferengpässe und Qualitätsmängel der Rohstoffe dazu dass Henkel an neuen Verfahren forscht. 1918 führt Henkel die Marke Sil als Nachspülmittel ein, 1920 folgt das Putz- und Reinigungsmittel Ata, 1921 erfolgt die Grundsteinlegung für eine neue Produktionsstätte in Genthin, in der zu DDR-Zeiten das heute bundesweit bekannte Spee Waschmittel hergestellt wurde. In Holthausen entsteht eine neue Leimfabrik, welche Malerleim Mala und Tapetenkleister Tapa auf Basis von Kartoffelmehl produziert. 1929 übernimmt Henkel die Firma Dr. Thompson Ernst Sieglin, die ebenfalls sehr erfolgreich Seifenpulver wie Ozonil mit dem Schwanen-Logo verkauft haben, weiteres Produkt ist der Bohnerwachs Gefest bzw. Seifix.

Während des zweiten Weltkrieges müssen die Waschmittel Persil und Fewa vom Marktgenommen werden. Schon vorher hatten die Nationalsozialisten Hugo Henkel entmachtet und Jost Henkel und Werner Lüps eingesetzt. In dieser Zeit entwickelt Henkel die Waschmittel für Großabnehmer Dixit und Duxil. Nach zahlreichen Bombenangriffen sind viele Produktionsstätten zerstört. Alle ausländischen Tochtergesellschaften und Markenrechte werden unter den Siegermächten aufgeteilt. Unter strenger Kontrolle der Briten darf Henkel schon bald wieder mit der Produktion von Waschmitteln, Reinigungsmittel P3, Wasserglas, Klebstoffen und Schuhpflegemitteln beginnen, der Henkel-Chemiker Paul Schulz wird vorübergehend Firmenchef, die Böhme Fettchemie wird von Chemnitz nach Düsseldorf verlegt, Henkel Genthin von den Sowjets enteignet.

1947 darf die Familie Henkel ihre Firma wieder übernehmen, in jenem Jahr kommt auch der Lederkleber Pattex auf dem Markt, kurz darauf die Waschmittel Perwoll und Lasil. Zum 75. Firmenjubiläum arbeiten mehr als 5400 Menschen bei Henkel, das Geschirrspülmittel Pril, damals noch als Pulver, und Haarfärbemittel Polycolor werden eingeführt. Heimwerkern dürfte Metylan bekannt sein, der Tapetenkleister kam 1953 auf den Markt, die Handseife Fa 1954, 1955 der Kontaktkleber Pattex, der Haushaltkleber Stabilit und der Metallkleber Metallon. 1961 übernimmt Konrad Henkel nach dem Tod von Bruder Jost die Geschäftsführung, von Poly erscheint die erste Heimdauerwelle Poly Lock, der WC-Reiniger Bif und der Haushaltreiniger dor, kurz darauf Somat für die Geschirrspülmaschine und das Insektenmittel Paral. Mit dem Erwerb des Klebstoffspezialisten Sichel wird zudem das Klebstoffgeschäft gestärkt, Sichel verfügt über einen der ersten Gewebeklebstoffe für die Humanmedizin. 1966 kommen Weisser Riese bzw. dato als Spezialwaschmittel für weisse Wäsche auf dem Markt. Zum 90 jährigen Jubiläum beschäftigt Henkel in Holthausen mehr als 12000 Menschen, der Umsatz beträgt rund 1,4Milliarden DM. In den Folgejahren kommen der Prit Klebestift, WC-Frisch, der Weichspüler Vernell, Creme 21, Fa Schaumbad und Deo, das Handgeschirrspülmittel Dixi, die Zahncreme Perdent und Thera-med und der Haushaltreiniger Der General auf dem Markt. Durch eigenes Wachstum und Übernahmen beträgt der Henkel-Umsatz 1976 zum Hundertjährigen bereits über 5,1 Milliarden DM. 1983 wird die Hautpflegemarke Aok übernommen, 1988 überspringt der Konzernumsatz die 10 Milliarden Mark. 1990 werden die Waschmittelwerke Genthin (Spee)wieder Teil von Henkel, ein Jahr später übernimmt Henkel Teroson, einen Spezialisten für Klebstoffe und Oberflächentechnik. 1995 übernimmt Henkel Hans Schwarzkopf mit den Marken Schauma, Drei Wetter Taft, Gliss, Bac, Kaloderma, Hattric.

Das Produktangebot wird immer weiter entwickelt und aufgefächert. Dabei werden auch ökologische Aspekte und Aktionärsrechte berücksichtigt. 1996 wird Henkel für sein Investors Relation ausgezeichnet, kurze Zeit später erhält man einen Ökologie-Preis und wird in den Nachhaltigkeitsindex DJ Sustainability Index aufgenommen. Im Jahr 2000 wird Henkel offizieller Klebstofflieferant für das Space Shuttle Raumschiff, konzernweit beschäftigt man inzwischen 61000 Mitarbeiter weltweit, Ulrich Lehner übernimmt das Ruder bei Henkel. Im Jahr 2004 kommt es zu größeren Übernahmen der US-Mitbewerber Dial (Körperpflege) und ARL (Haarpflege) u.a. auch der US-Trendmarke Got2b, kurz darauf noch von Right Guard.

Im Jahr 2007 bündelt man die Geschäftsbereiche zu Laundry & Home Care, Beauty Care und Adhesive Technologies. 2008 erwirbt man die Klebstoff- und Elektroniksparte von Starch Akzo Nobel, die bis dato größte Akquisition. Ein anderer Meilenstein, in Dubai wird der größte Parkettboden der Welt im Burj Khalifa mit Henkel Klebstoffen verklebt. Zum 111. Schwarzkopf Jubiläum kommt die erste ammoniakfreie Coloration auf dem Markt, die Beauty-Care Marke Syoss wird im Einzelhandel eingeführt. Im Automobilbau ersetzt immer häufiger Kleben das bisherige Schweißen, davon kann Henkel profitieren und geht Joint Venture mit BASF ein. 2016 hat man seine Stellung in den USA gestärkt und den Waschmittelhersteller Sun Products übernommen.

Im Jahr 2016 erzielte Henkel mit 51000 Mitarbeitern weltweit 18,7 Milliarden Euro Umsatz und dabei einen Gewinn von 3,2 Milliarden Euro, was einem Gewinn pro Aktie von 5,36Euro entspricht. Die Dividende pro Aktie stieg in den letzten fünf Jahren von 0,95Euro auf 1,62Euro je Aktie. Die Dividendenrendite ist jetzt nicht sehr hoch, das Unternehmen ist auch nicht besonders günstig bewertet, aber die langfristige nachhaltige Unternehmenspolitik mit den vielen bekannten Marken und hohen Margen und attraktive Akquisitionen sprechen für das Unternehmen. In den Medien wird oft die Vorzugsaktie erwähnt, für langfristig handelnde Privatanleger ist aber eher die Henkel-Stammaktie interessant, da sie billiger ist und eine höhere Dividendenrendite bietet.

1997 hat Henkel zusammen mit der DWS den Löwen-Aktienfonds aufgelegt um die Vermögensbildung bei den Arbeitnehmern besser zu fördern. Der Fonds investiert weltweit in große bekannte Unternehmen und konnte seit Beginn eine durchschnittliche Rendite von 7,9% jährlich erzielen und hat nur sehr geringe Kosten. Der Löwen-Aktienfonds ist auch für Nicht-Henkel-Mitarbeiter erhältlich und vor allem bei VL-Sparern sehr beliebt.

Vor wenigen Wochen ist Gabriele Henkel, die Ehefrau des langjährigen Firmenchefs Konrad Henkel, verstorben. Sie war vor allem als Kunstmäzenin bekannt und für ihre kunstvollen Tischdekorationen, die zahlreiche Berühmtheiten aus aller Welt in ihrem Haus zu besonderen Anlässen bewundern durften. Auch heute noch ist die Familie Henkel der wichtigste Ankeraktionäre der Firma und hat dies auch für die Zukunft fest zugesagt. Dies spricht ebenfalls für eine weiterhin gute nachhaltige Unternehmensentwicklung.

Die Deutschlandrente ist via Indexfonds in Henkel investiert. Die Kurzinformation ist jedoch nicht als Kauf- oder Verkaufsempfehlung zu verstehen, sondern dient lediglich zur allgemeinen Information.
(Quelle Henkel Historie: Henkel Chronik 140 Jahre).

thyssenkrupp – vom Stahlkocher zum Technologiekonzern

thyssenkrupp hat bereits eine bewegende Geschichte hinter sich und macht auch aktuell durch die Ausgliederung der Stahlsparte wieder von sich reden. Der Konzern entstand 1999 durch den Zusammenschluss der ehemaligen Familienunternehmen Thyssen und Hoesch-Krupp, deren Ursprünge gehen jedoch bis ins 19. Jahrhundert zurück.

Die Familie Hoesch begann Anfang des 19. Jahrhunderts mit mehreren metallverarbeitenden Betrieben in der Eifel unternehmerisch tätig zu werden. Leopold Hoesch und seine Söhne und Vetter gründeten 1871 in Dortmund im aufstrebenden Ruhrgebiet mit seinen reichhaltigen Kohlevorkommen die Eisen- und Stahlwerk Hoesch AG. Das Unternehmen überstand einige Aufs und Abs und konnte durch Übernahmen weiter wachsen und fusionierte 1966 mit der Dortmund-Hörder Hüttenunion, was Hoesch zu dieser Zeit zum größten Arbeitgeber in der Region machte, fast jeder 5. Arbeiter war ein Hoeschianer. Heute kann an der Westfalenhütte im Hoesch-Museum http://www.pixelkontor.de/virtur/VR360Hoesch-Museum/ der damalige Auf- und Abstieg der Stahlindustrie nachvollzogen werden. Hoesch gehörte zu den ersten die bereits 1957 zusammen mit Anderen eine Softwarefirma, die mbp, gründeten, die heute zu EDS/Hewlett Packard gehört. Etwas bekannter dürfte die Hoesch-Tochter O&K Orenstein & Koppel sein, die viele Jahre lang Feldbahnen, Radlader und Bagger für den Bergbau aber auch Rolltreppen für viele Kaufhäuser gebaut haben. Durch eine feindliche Übernahme im Jahr 1991 durch Krupp endete die Eigenständigkeit der Hoesch AG.

Die Geschichte der Krupp AG begann 1811 als Friedrich Krupp zusammen mit seinen Brüdern die Gussstahlfabrik in Essen gründete. Bereits 1799 hatte Helene Amalie Krupp die Gutehoffnungshütte erworben. Krupps Ansehen stieg durch einen Auftrag vom preußischen Münzamt, wichtigste Produkte waren aber zunächst Schneidwerkzeuge, Sägen und Klingen. Nach dem Tod Friedrichs übernahm der Sohn Alfred das Zepter. Das Wachstum der Eisenbahn befeuerte auch die Geschäfte von Krupp, der von Krupp entwickelte nahtlose Radreifen war bahnbrechend und Krupp beschäftigte Mitte des 19. Jahrhunderts mehr als 1000 Menschen, um 1870 gehörte Krupp zu den größten Industrieunternehmen Europas. Das starke Wachstum führte dazu, dass Krupp für seine Arbeiter Wohnungen baute, und auch eine der ersten Betriebs-Krankenkassen und Pensionskasse gründete. Auch in den Folgejahren wuchs Krupp weiter kräftig, 1910 arbeiteten bereits über 67000 Menschen für den Krupp-Konzern, allein die Fläche des Werksgeländes in Essen soll 5 Quadratkilometer groß gewesen sein. Nach dem 1. Weltkrieg, in dem Krupp vor allem Rüstungsgüter herstellte, wurden dem Unternehmen zahlreiche Geschäfte untersagt, man konzentrierte sich zunächst auf den Lokomotiven- und Waggonbau mit rund 25000 Arbeitern. Durch die Wiederaufnahme der Rüstungsgüterproduktion vor und während des 2. Weltkrieges wuchs das Unternehmen wieder stark und beschäftigte mehr als 100000 Menschen. Alfried Krupp von Bohlen und Halbach war begeisterter Segler und holte 1936 mit seiner Crew die olympische Bronzemedaille. Das Krupps Werksgelände wurde während des Krieges weitgehend zerstört bzw. von den Alliierten abgebaut. Der Wiederaufbau der Firma ist weitgehend mit dem Namen Berthold Beitz verbunden, der die Krupp AG wieder zu einem führenden Stahlproduzenten formte. 1999 erfolgte die Fusion mit Thyssen.

1867 gründet August Thyssen in Duisburg mit den wallonischen Industriellen Bicheroux die heute nicht mehr existierende Firma Thyssen, Fossoul & Co.. Die Firma stellte Bandeisen her, das für Fassreifen, zum Beschlagen von Kisten, zum Packen von Ballen u. a. m. verwendet wird. Nach nur vier Jahren verlässt Thyssen das Unternehmen, um sich selbstständig zu machen. Zusammen mit seinem Vater gründet August Thyssen am 1. April 1871 in Styrum bei Mülheim an der Ruhr die Firma Thyssen & Co., die zunächst Bandeisen walzt. Nach dem Tod des Vaters 1877 tritt Augusts jüngerer Bruder Joseph in das Unternehmen ein. Thyssen & Co. betreibt zunächst nur ein Stahl- und Bandeisenwalzwerk. In der folgenden Zeit erweitern die Brüder ihr Mülheimer Werk um ein Stahlwerk, ein Röhren- und ein Blechwalzwerk mit Verzinkerei, eine Gießerei und eine Maschinenbauabteilung. Heute gehört das Werk zur Mannesmannröhren-Werke AG als Teil der Salzgitter AG. Nach und nach kauften die Thyssen-Brüder Anteile an der Steinkohlenzeche Deutscher Kaiser und übernahmen diese 1891 komplett, um diese zu einer Hüttenzeche auszubauen und Stahl- und Walzwerke zu errichten, welche sich auch heute noch in Hamborn/Duisburg befinden. Das starke Wachstum und Arbeitskräftemangel führte dazu dass auch die GDK Gewerkschaft Deutscher Kaiser, Thyssen Wohnungen für ihre Arbeiter bauen ließ. Nach dem ersten Weltkrieg, bei dem auch Thyssen Rüstungsgüter produzierte, wurden die Auslandsbeteiligungen enteignet. Überkapazitäten und der Tod August Thyssens führten letztlich zur Fusion zu den Vereinigte Stahlwerke AG im Jahr 1926. Nachdem sich Fritz Thyssen gegen die Politik des Deutschen Reiches stellt, wird er inhaftiert und seine Beteiligung verstaatlicht, durch diesen Staatseinfluss wird die Rüstungsproduktion in den Vereinigten Stahlwerken ausgebaut. Ende des zweiten Weltkrieges wird die Thyssenhütte stark beschädigt, die noch funktionierenden Betriebsteile werden 1947 von den Alliierten demontiert und die Vereinigten Stahlwerke liquidiert. Nach dem Wegfall der Produktionsbestimmungen konnte 1951 der erste Hochofen der Thyssenhütte wieder angefahren werden, und 1953 als August Thyssen- Hütte AG wieder neu starten. Zunächst lag der Schwerpunkt auf Halbzeug, Profil- und Flachstahl, später kam Walzdraht und Stabstahl, sowie nach der Übernahme der Deutsche Edelstahl, auch Edel- und Qualitätsstähle dazu. Durch weitere Übernahmen ist Mitte der 1960er Jahre die August Thyssen-Hütte AG der größte europäische Rohstahlerzeuger und steht mit ihrer Rohstahlproduktion weltweit an fünfter Stelle. Die Fusion 1973 von August Thyssen-Hütte AG und Rheinstahl AG verstärkt die Erzeugungs- und Verarbeitungskapazitäten von Eisen, Stahl und Edelstahl, gleichzeitig etabliert sie eine umfangreiche, konzerneigene Industriegüterfertigung mit den Bereichen Lokomotiv-, Maschinen-, Schiff- und Waggonbau sowie Bau- und Wärmetechnik, eine Entwicklung zum Mischkonzern beginnt, um die Konjunkturabhängigkeit vom Stahl abzufedern. Später wurden u.a. der Automobilezulieferer Budd, der Werkzeugmaschinenhersteller Giddings & Lewis und Aufzughersteller Dover Elevators übernommen, die sich sehr gut mit den eigenen Aufzugsfirmen Rheinstahl Eggers-Kehrhahn Hamburg und R. Stahl Stuttgart ergänzten. Im Rahmen einer Umstrukturierung führt dies 1996 zur Konzentration auf die Kerngeschäftsfelder Aufzüge, Automobilzulieferungen, Flachstahlerzeugung, Produktionssysteme und der Werkstoffhandel und zu einer Portfolio-Bereinigung durch den Verkauf einiger Unternehmen. 1997 beginnen Fusionsverhandlungen mit Krupp, die 1999 durch den Handelsregistereintrag vollendet wird.

Ein Meilenstein der neuen thyssenkrupp AG ist sicherlich die Jungfernfahrt des hochgelobten Transrapid im Jahr 2002 im chinesischen Shanghai, aber auch eine Niederlage für den Wirtschaftsstandort Deutschland, wo man es jahrelang nicht geschafft hat die Hightech-Magnetschwebebahn durchstarten zu lassen. Ein weiteres Beispiel für die Wandlung zum modernen Technologiekonzern ist die Aufzugsparte, die weltweit hohe Anerkennung genießt und weiter hohes Wachstum verspricht. Zusammen mit der Deutschen Post arbeitet man an einem Elektro-Transporter mit dem die Pakete emissionsfrei zu den Haushalten transportiert werden können. Die thyssenkrupp Bilstein liefert das Fahrwerk, zeigt aber auch im Motorsport wie in 24-Stunden-Rennen oder Nascar-Rennen seine Qualität. Auch für den Elektroautopionier Tesla baut Bilstein Fahrwerksteile. Für verschiedene Autohersteller ist thyssenkrupp Lieferant von Nockenwellen, Kurbelwellen, verschiedenen Werkstoffen und hat besondere Kompetenzen im Leichtbau und hochwertigen Stählen. Auch für die Luftfahrtindustrie liefert man leichte und hochfeste Materialen, wie auch für die Bauindustrie hochfeste Stähle. Im Bereich der Elektromobilität entwickelt man neue Batteriekonzepte und die Wasserstoff-Elektrolyse. Bei Windrädern sind die Großwälzlager ein wichtiges Bauteil. Auch in diversen Haushaltsgeräten oder Verpackungen findet man thyssenkrupp Produkte wieder. Im Bereich Schiffbau ist thyssenkrupp einer der führenden global agierenden Systemanbieter für U-Boote und Marineschiffe.

Aktuell arbeiten rund 160000 Beschäftigte für den thyssenkrupp Konzern in über 80 Ländern. Den größten Ergebnisanteil liefert derzeit mit rund 40% die Aufzugsparte, etwa je 20% trägt Automotive und Werkstoffhandel bei. Die wettbewerbsintensive und konjunkturabhängige Stahlsparte spielt eine immer unwichtigere Rolle im Konzern und soll deswegen in einem Joint Venture mit Tata Steel ausgegliedert werden, um damit Kosten und Risiken zu senken und Synergien zu heben. Das neue Stahlunternehmen wäre mit 48000 Mitarbeitern und 15Mrd. Umsatz dann die Nummer 2 in Europa hinter ArcelorMittal. Für den vom Stahl befreiten thyssenkrupp Konzern wäre dann der Weg frei zu einem modernen Technologieunternehmen mit entsprechend höherer Aktienbewertung. Bei den Stahlarbeitern dürfte die Stahlfusion gemischte Gefühle auslösen, auf der einen Seite entsteht ein stärkeres Unternehmen welches den chinesischen und koreanischen Billiganbietern besser trotzen kann und 48000 Arbeitsplätze sichert, aber auf der anderen Seite auch rund 4000 Arbeitsplätze kosten wird. Noch blockieren Gewerkschafter und Betriebsrat die Stahlfusion, was aber weniger an der Sinnhaftigkeit liegt, sondern eher daran dass das neue Unternehmen in Holland sitzen soll, und damit die Gewerkschaft ihre Macht verlieren könnte.

Zuletzt wurde 0,15Euro je Aktie als Dividende ausgeschüttet, was in etwa einem Viertel des Gewinns entspricht. Der Umbau der Essener zum Technologiekonzern bietet Phantasie und Aussicht auf geringere Verschuldung, höhere Gewinne und einer zukünftig höheren Dividende und Dividendenrendite.

Die Deutschlandrente ist via Indexfonds in thyssenkrupp investiert. Die Kurzinformation ist jedoch nicht als Kauf- oder Verkaufsempfehlung zu verstehen, sondern dient lediglich zur allgemeinen Information.

 

Welchen Einfluss die Wahl der Anlageform auf Vermögen, Rente und Sparbeitrag hat.

Nachdem wir uns zuletzt mit der Zeit als wichtigen Faktor für die Vermögensbildung beschäftigt haben, soll es diesmal um den Einfluss der Rendite und die Wahl der Anlageform auf das Vermögen und den Sparbeitrag gehen.

Es ist sicherlich keine neue Erkenntnis dass beim Sparen und dem Vermögensaufbau ein höherer Zins bzw. Rendite besser ist als ein niedriger Zins. Aber selbst kleine Renditeunterschiede können große Auswirkungen auf das Endvermögen oder den Sparbeitrag haben. Wir haben hierfür einmal verschiedene Sparformen als Sparplan mit 200,-Euro monatlich über 30 Jahre verglichen.

Bei einem Sparbuch welches mit 1,25% verzinst wird kommen nach 30 Jahren 87.297,-Euro heraus, das wären fast 6.000,-Euro mehr als eine Lebens-/Renten-Versicherung mit 0,9% „Garantie“-Verzinsung, die nur 81.793,-Euro abwirft. Bei 72000,-Euro eigenen Sparbeiträgen sind die 9.000 Euro bei der Versicherung bzw. 15.000,-Euro Ertrag über einen derart langen Zeitraum von 30 Jahren nicht wirklich erwähnenswert. Abzüglich Steuern und Inflation lohnt es sich nicht einmal. Trotzdem setzen bislang die meisten Deutschen auf diese beiden Sparformen.

Nun bleibt die Hoffnung dass die Zinsen wieder etwas steigen und die Versicherungen etwas mehr als nur den „Garantie“-Zins abwerfen. Wir kalkulieren hier einmal großzügig mit 3,5% Rendite. Mischfonds und Dachfonds würden wir mit 4% kalkulieren, Aktienfonds und die Deutschlandrente mit 6%. Danach bringt es ein Sparbeitrag von 200,-Euro monatlich nach 30 Jahren bei der Lebens-/Renten-Versicherung auf ein Endvermögen von 126.243,-Euro, bei den Misch- und Dachfonds auf 137.520,-Euro und bei der Deutschlandrente und Aktienfonds auf ein fast unglaubliches Vermögen von 195.906,-Euro, rund 70.000,-Euro !!! mehr als bei der Versicherung.  

Kritiker werden nun einwenden, die 195906,-Euro sind doch nicht garantiert. Nun, wenn die Welt normal läuft, dann wird man sich über rund 200.000,-Euro Vermögen freuen können. Sollte es erneut zu einer Finanzkrise kommen, sind alle Kapitalanlagen auch Lebens- und Renten-Versicherungen davon betroffen. Selbst wenn es einen Tag vor der Auszahlung zu einem Crash von 50% kommen sollte, dann wären die 98.000,-Euro deutlich höher als die 87.000,-Euro beim Sparbuch oder die 82.000,-Euro mit der 0,9%-„Garantie“ bei den Versicherungen. Bei der Altersversorgung wird ja in der Regel das gesamte Vermögen auch nicht an einem Tag ausgegeben sondern eher über 20-30 Jahre lang aufgezehrt, genug Zeit um Kursrückgänge wieder aufzuholen und den Vorsprung der Deutschlandrente und Aktienfonds auf die anderen Vorsorgeformen wieder auszubauen.

Nun wollen wir die Rechnung einmal umdrehen. Welcher Aufwand ist bei welcher Vorsorgeform nötig um in 30 Jahren ein Altersvorsorgevermögen von 100.000,-Euro anzusparen? Wollen Sie wie die meisten Deutschen dies mit einem Sparbuch oder Versicherung tun, dann müssten Sie beim Sparbuch jeden Monat 229,10Euro anlegen, bei der Versicherung mit 0,9%-„Garantie“ wären es sogar 244,52Euro. Kalkuliert mit normalen Gewinnen bei der Versicherung dann wäre ein monatlicher Aufwand von 158,42Euro bei der Lebens- und Renten-Versicherung notwendig. Deutlich günstiger wird es bei Misch- und Dachfonds, hier beträgt der monatliche Aufwand nur 145,43Euro. Am geringsten ist der monatliche Aufwand um 100.000,-Euro anzusparen bei der Deutschlandrente, es ist lediglich ein Sparbeitrag von 102,09Euro notwendig.


Das heißt, Sie können mit der Deutschlandrente gleichzeitig für die Altersvorsorge sparen, und haben noch gut 100,-Euro übrig um sich selbst etwas zu gönnen oder für die Kinder Spielzeug oder Schulsachen zu kaufen.

Welchen Einfluss die Zeit auf den Sparbeitrag, Vermögen und Rentenhöhe hat

Mit 20 ist man jung und braucht das Geld für Studium, Auto und Wohnungseinrichtung. Mit 30/40 hat die Familie vielleicht schon Zuwachs bekommen und das Geld geht für Kinder, Spielzeug, Kita, Schule, größere Wohnung, Unternehmungen, Urlaub etc. drauf, da ist an Sparen und Vorsorge für das Alter eigentlich nicht zu denken. Mit 50, die Kinder sind aus dem Haus, will man sich auch einmal etwas für sich gönnen, ein größerer Luxusurlaub oder eine modernere Wohnungseinrichtung. Und lohnt es sich überhaupt noch so kurz vor der Rente mit dem Sparen anzufangen?

Es lohnt sich wenn man es richtig macht, und vor allem wenn man sehr zeitig damit beginnt reichen anfänglich auch kleinere Sparbeiträge aus, um am Ende trotzdem eine auskömmliche Zusatzrente zu bekommen.

Mal angenommen Sie möchten zum Rentenbeginn, zum 65. Geburtstag 100.000,-Euro Sparvermögen angehäuft haben, was eine Rente von 470,-Euro ermöglicht. Beginnen Sie erst mit dem 50. Lebensjahr, dann bräuchten Sie einen Sparbeitrag von 370,-Euro monatlich. Wird bereits ab dem 40. Lebensjahr mit dem Sparen begonnen, reduziert sich der Sparbeitrag schon auf 165,-Euro, ab dem 30. Lebensjahr reichen sogar 86,-Euro, und ab dem 20. schon 48,-Euro. Wer also mit 20 beginnt zu Sparen, z.B. die vermögenswirksamen Leistungen des Arbeitgebers nutzt und noch einen kleinen Eigenanteil dazugibt, so dass dann 50,-Euro monatlich angelegt werden, hat dann zum 65. Geburtstag 100.000,-Euro auf der hohen Kante.

Die Eltern können ihren Kindern ebenfalls ein Geschenk mitgeben, was später zu einem attraktiven Vermögen oder Zusatzrente werden kann. Mal angenommen, die Eltern würden das Kindergeld in Höhe von 194,-Euro monatlich in die DRenta Deutschlandrente anlegen und bis zum 20. Geburtstag einzahlen, und Sohn oder Tochter würden das Vermögen bis zur Rente (die vermutlich künftig eher bei 70 und nicht bei 65 liegt) einfach liegen und arbeiten lassen, dann wäre das Vermögen auf stolze 791.000,-Euro angewachsen.

Selbst wenn man nur die Hälfte oder ein Viertel des Kindergeldes anlegt, es lohnt sich auf jeden Fall für ihre Kinder.

Festzuhalten bleibt, auch wenn es manchmal schwer fällt in jungen Jahren Geld für die Altersversorgung beiseite zu legen, es lohnt sich auf jeden Fall, möglichst früh zu beginnen. Je später man beginnt umso höher werden letztlich die Sparbeiträge. Man sollte aber darauf achten, dass die Kosten niedrig sind und die Anlage flexibel ist, falls sich zwischenzeitlich die Lebenspläne einmal ändern sollten. Und da hat die DRenta Deutschlandrente ihre Stärken, ist besonders kostengünstig und kann jederzeit an die geänderten Lebensumstände angepasst werden, oder auch für zwischenzeitliche Auszahlungen genutzt werden.

 

Hinweis: Zur verständlicheren Darstellung wurden die Zahlen gerundet, es wurde mit einer Sparplanrendite von 5,2% gerechnet, was in der Vergangenheit der unterste Wert eines 30jährigen Sparplans war. Dennoch ist dies keine Garantie, dass diese Werte auch in der Zukunft erreicht werden.
Foto: Fotolia/Monkey

Porsche – von der Sportwagen-Manufaktur zur Automobil-Holding

Die für ihren Sportwagen 911er bekannte Automanufaktur hat viele Höhen und Tiefen erlebt. Vor rund 10 Jahren als Wendelin Wiedeking den Kampf David gegen Goliath verlor und die Übernahme von Volkswagen am Widerstand Niedersachsens als VW-Hauptaktionär scheiterte, wurde die Marke Teil des VW-Konzerns. Seitdem ist die Porsche SE selbst kein Autohersteller mehr, sondern hält die Mehrheit der VW-Stammaktien, insgesamt rd. ein Drittel an VW. Unmittelbar gehören damit die Marken Porsche, Volkswagen, Audi, Seat, Skoda, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Ducati, Scania und MAN zur Unternehmensgruppe. Darüber hinaus hält die Porsche SE rd. 10% an dem amerikanischen Technologieunternehmen Inrix, einem Spezialisten für Verkehrsplanung und Transportlogistik. Die Besonderheit ist, dass man über die Porsche SE Automobilholding, quasi die VW-Aktie 30% günstiger erwerben kann, da die Porsche-Aktie unter ihrem Buchwert notiert. Würde das Unternehmen zerschlagen, würde sich dieser Abschlag auflösen und in einen Gewinn verwandeln.

In diesen Tagen hat Porsche den neuen Cayenne vorgestellt. Das SUV gehört zu den erfolgreichsten Modellen der Zuffenhausener. Bislang wurde es im Werk in Leipzig mehr als 500000 mal montiert, das neue Modell muss nun wegen Kapazitätsengpässen im VW-Werk in Osnabrück zusammengeschraubt werden. Den Cayenne wie auch den kleinen Bruder Macan sieht man eher selten im Gelände, obwohl beide bestens geländetauglich sind. Viel häufiger sieht man die SUV mit jungen Frauen am Steuer vor Kindergärten und Schulen. Vor allem Frauen mögen die hohe übersichtliche Sitzposition und das Gefühl in einer sicheren Festung zu fahren. Ein Jungs- und Männertraum ist und bleibt die Sportwagen-Ikone 911, den man gleichermaßen auf der Rennstrecke als auch auf den Boulevards dieser Welt bewegen kann. Besonders in Asien mag man hingegen ein anderes relativ junges Porsche-Modell noch lieber, die Luxuslimousine Panamera, am besten in der Langversion, die es zum Chauffeur-Fahrzeug macht. Aber auch in Europa macht der Panamera den bisherigen Platzhirschen Mercedes S-Klasse oder BMW 7er zunehmend Konkurrenz, mit dem neuentwickelten „Kombi“ Panamera Sport Tourismo glaubt man auch noch die letzte Marktlücke besetzen zu können. Schick ist er ja, aber leider auch verdammt teuer. Deutlich günstiger sind dagegen die Roadster/Coupe-Modelle Boxster und Cayman zu bekommen. Anfänglich noch belächelt, gehört der 718 wie der Mittel-Motor-Sportwagen jetzt heißt, zu den besten am Markt, das knackige Go-Kart-Fahrgefühl ist nahezu unerreicht. Nur das Porsche nun erstmals (aus Umweltgründen) einen Vierzylinder verbaut hat, dürfte den Porsche-Puristen ein wenig aufstossen. Cayenne und Panamera gibt es auch mit Plugin-Hybrid-Motoren was den Kraftstoffverbrauch deutlich senkt, das reine Elektromodell Mission E soll 2019 an den Start gehen, weitere E-Modelle sind in Planung.

Die Deutschlandrente ist via Indexfonds in Porsche SE investiert. Die Kurzinformation ist jedoch nicht als Kauf- oder Verkaufsempfehlung zu verstehen, sondern dient lediglich zur allgemeinen Information.

Merck – die älteste Apotheke der Welt

Fast auf den Tag genau vor 349 Jahren im Jahr 1668 eröffnete Friedrich Jakob Merck die Engel Apotheke in Darmstadt. Heinrich Emanuel Merck übernahm die Apotheke 1816. Ihm gelang es, im Labor Alkaloide zu isolieren – eine Klasse von Pflanzeninhaltsstoffen mit besonderen medizinischen Wirkungen. Auch Koffein, Kokain, Morphin und Nikotin gehören dazu. Merck bot die Alkaloide Apothekerkollegen, Chemikern und Ärzten an, daraus entwickelte sich die erste pharmazeutisch-chemische Fabrik. Das Unternehmen wuchs rasch, fast 10000 Produkte waren im Sortiment, und man expandierte ins Ausland. Aus dieser Zeit entstammt auch die amerikanische Merck & Co. die einst als Tochtergesellschaft von Georg Merck geführt wurde. Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Firma enteignet und ist seitdem eigenständig, was zuletzt zu Markenstreitigkeiten geführt hat. Während Merck Darmstadt die weltweiten Markenrechte hält, nutzt in den USA und Kanada Merck & Co. den Markennamen, und die Darmstädter treten in Amerika unter dem Namen EMD auf.

Trotz Börsennotierung ist Merck heute noch überwiegend in Familienhand und entsprechend sorgfältig werden die Geschäfte geführt. Mit rund 50.000 Mitarbeitern in 66 Ländern arbeitet man an bahnbrechenden Lösungen und Technologien im Bereich Healthcare, Life Science und Flüssigkristalle. 2016 hat Merck insgesamt zwei Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert. Schwerpunkte sind u.a. die Entwicklung neue Medikamente zur Behandlung von Erkrankungen wie Krebs oder Multipler Sklerose, Immuntherapien, Behandlung von Volkskrankheiten wie Herz-/Kreislauferkrankungen, Diabetes, aber auch die Erfüllung des Kinderwunsches durch künstliche Befruchtung. Eines der bekanntesten Nasentropfen – Nasivin – wurde sogar auf einer Mondmission der Nasa eingesetzt. Merck-Analyseverfahren werden auch zur Lebensmittelüberwachung eingesetzt, um z.B. Pestizide herauszufiltern. In diversen Kosmetika, modernen Displays und auch in der Autoindustrie findet man weitere Merck-Produkte wieder.

1959 erzielte Merck 100Mio Mark Umsatz, 1980 überschritt man die Milliarde, 2016 waren es bereits 15 Milliarden Euro Umsatz. Dabei gelang es einen Gewinn von 2,1 Milliarden Euro zu erwirtschaften. Das starke Wachstum der letzten Jahre sollte sich weiter fortsetzen. Die Aktie ist aus diesem Grund nicht mehr günstig, die Dividendenrendite mit rd. 1% auch nicht sehr hoch. Durch den hohen Forschungsaufwand ist der Dividendeneinbehalt aber gut reinvestiert und sollte sich in der Zukunft auszahlen.

Damit die lange Unternehmensgeschichte der Nachwelt erhalten bleibt, betreibt Merck eine Ausstellung und ein großes Archiv in der Konzernzentrale, welches öffentlich ist und besucht werden kann.

Die Deutschlandrente ist via Indexfonds in Merck investiert. Die Kurzinformation ist jedoch nicht als Kauf- oder Verkaufsempfehlung zu verstehen, sondern dient lediglich zur allgemeinen Information.

Sixt – ein Familienunternehmen macht mobil

Die Autovermietung Sixt begegnet einem oft als erstes wenn man im Urlaub auf dem Flughafen landet, oder als freche Werbung in Presse und Fernsehen. Mehr als 500 Stationen gibt es allein in Deutschland. Die älteste Vermietstation, die vor über 100 Jahren vom Gründer Martin Sixt eingeweiht wurde, findet man heute noch in der Münchner Seitzstr. 11.

Was damals mit zwei Fahrzeugen begann, ist heute zu einem großen weltweit agierenden Familienkonzern herangewachsen. Sixt bietet heute in über 100 Ländern in über 2200 Vermietstationen, welche teils selbst oder über Franchise-Partner betrieben werden, seine Dienstleistungen an. Damit stellt Sixt eine Flotte von mehr als 215000 Fahrzeugen, vom Kleinst-PKW bis hin zum großen LKW. Nicht nur in der Autovermietung ist Sixt tätig. Als einer der ersten in Deutschland bot Sixt bereits in den sechziger Jahren Auto-Leasing an, die Sparte wuchs in den vergangenen Jahren derart rasant, dass man es als eigenständige Tochtergesellschaft Sixt Leasing ausgliederte und an die Börse brachte.

Neben der Vermietung ist der Gebrauchtwagenhandel ein weiteres Standbein. Zusammen mit Springer hat man zudem eines der ersten Online-Autohäuser, das autohaus24.de, aufgebaut. Mit verschiedenen Autohäusern gibt es Kooperationen, um den Werkstattkunden vorübergehend Ersatzfahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Im Bereich Car-Sharing taucht der Name Sixt zwar nicht öffentlichkeitswirksam auf, aber das Knowhow aus der Vermietung ist begehrt, so dass es mehrere Kooperationen mit Car-Sharing-Unternehmen wie z.B. Drivenow (BMW) gibt. Für das gehobene Segment wurde der Limousinen-Service myDriver ins Leben gerufen.

Im ersten Halbjahr blieb Sixt weiter auf Wachstumskurs, der Halbjahresgewinn stieg um ein Viertel auf mehr als 102Mio Euro bei einem Umsatz von rd. 1,2Milliarden Euro. Sixt gehört zu den attraktiven Dividendenzahlern die in den letzten Jahren die Dividende stetig steigern konnte auf zuletzt 1,65Euro je Aktie, was einer Dividendenrendite von rd. 3% entspricht. Wer auf die Stimmrechte verzichten kann, kann sich über die Vorzugsaktie sogar noch etwas günstiger bei Sixt einkaufen und eine höhere Dividende einstreichen.

Auch gesellschaftlich engagiert sich Sixt. So hilft die Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung „Tränchen trocknen“ Kindern in Armut und Not. Schwerpunkt der Stiftung ist die Bekämpfung von Armut, Förderung von Bildung und Verbesserung der medizinischen Versorgung von Kindern. http://www.regine-sixt-kinderhilfe.de

Die Deutschlandrente ist via Indexfonds in Sixt investiert. Die Kurzinformation ist jedoch nicht als Kauf- oder Verkaufsempfehlung zu verstehen, sondern dient lediglich zur allgemeinen Information.