Ein Goldesel, der aus dem Alltag nicht wegzudenken ist.

Es gibt wohl weltweit kaum einen anderen Konzern, der uns im Alltag so begleitet wie Procter & Gamble.

P&G wurde 1837 von den Einwanderern William Procter und James Gamble in Cincinnati gegründet. Procter war englischer Kerzenmacher und sein Schwager Gamble ein irischer Seifenmacher. Sowohl für Seife als auch für Kerzen benötigt man tierisches Fett, das durch das Schweineschlachtzentrum in Cincinnati leicht erhältlich war. Während des amerikanischen Bürgerkrieges verkaufte man Seifen und Kerzen an die Unionsarmee und danach auch an die breite Öffentlichkeit. Zu beliebten Produkten in der Anfangszeit gehörte die Elfenbeinseife. Später kamen Backfett und das erste synthetische und flüssige Waschmittel hinzu. Den Durchbruch schaffte P&G unter William Cooper Procter, dem Enkel des Gründers, der den Umsatz vervielfachte. Aber auch an die Arbeitnehmer wurde gedacht, der Samstag nachmittag war frei und auch eine Gewinnbeteiligung wurde eingeführt, ein Novum für die damalige Zeit. Zudem gab es eine betriebliche Vorsorge, einen Invaliditätsrentenplan und Lebensversicherung, und eine Art Betriebsrat.

P&G setzte es sich nicht nur zum Ziel, bestehende Produkte kontinuierlich zu verbessern, sondern brachte auch ständig neue Konsumgüter auf den Markt. Das Unternehmen verfügte im Jahr 1890 bereits über ein Sortiment von mehr als 30 verschiedenen Seifen, darunter Ivory. In den darauffolgenden Jahrzehnten entwickelte P&G zahlreiche neue Produkte, wie z.B. Chipso, die erste Seife für Waschmaschinen, Dreft, das erste synthetische Waschmittel und Crisco, das erste rein pflanzliche Bratfett, das die Kochgewohnheiten der Menschen maßgeblich veränderte. Von Anfang an setzte man auf Marktforschung und auf Anzeigen, Radio-Werbung und Sponsoring, was den Erfolg beschleunigt haben dürfte. Vielen bekannt dürfte die Fernsehwerbung mit Klementine sein, die ab 1966 das Waschmittel Ariel in Deutschland bewarb. Bereits kurz zuvor hatte P&G den Weichspüler Lenor, damals eine Revolution in der Wäschepflege, auf dem deutschen Markt eingeführt.  


Heute ist das Unternehmen in mehr als 70 Ländern aktiv. Im Zuge der Globalisierung wurden stetig das Produktsortiment erweitert und viele Unternehmen und Marken hinzugekauft. Aus dem Alltag ist Procter & Gamble heutzutage nicht mehr wegzudenken, sei es bei der Körperhygiene, die durch Marken wie Blend-a-med, Oral-B, head&shoulders unterstützt wird, oder bei der Reinigung von Haushalt und Wäsche mit den Marken Ariel, Lenor, Meister Proper, Swiffer oder bei der Rasur mit Gillette, Braun und Old Spice. Auch Kosmetikartikel, die Windelmarke Pampers und rezeptfreie Medikamente wie Wick und Nasivin und sind im Sortiment zu finden.

Gillette gehört erst seit 2005 zu P&G. Gegründet wurde der Rasiererhersteller 1901 von King C. Gillette in Boston. 1926 wurde der Berliner Rasierklingenhersteller Roth-Büchner, Marke Rotbart, übernommen. Lange gehörte auch der Batteriehersteller Duracell zu Gillette bzw. P&G, bis er 2014 an Warren Buffetts Berkshire Hathaway verkauft wurde. Der deutsche Haushaltgerätehersteller Braun wurde 1967 von Gillette übernommen. Gegründet wurde er 1921 von Max Braun, der vom deutschen Bauhaus-Design inspiriert war, und seine Produkte nach ´Form folgt der Funktion´ entwickelte, die Produkte sollten intuitiv, nützlich und langlebig sein. 1950 geht Brauns erster elektrischer Trockenrasierer S50 in Serie. Auch Mixer, Radios, Schallplattenspieler, HiFi-Anlagen, Taschenrechner, Uhren, Fieberthermometer und andere Haushaltgeräte wurden entwickelt. 1991 brachte Braun die erste elektrische Zahnbürste mit oszillierendem Bürstenkopf auf den Markt, heute werden diese unter der Marke Oral-B vermarktet.

Inzwischen macht der Weltkonzern mehr als 80 Milliarden US-Dollar Umsatz und auch die Gewinne steigen stetig. P&G zählt darüber hinaus zu den sogenannten Dividendenaristokraten, seit 1891 wird regelmäßig die Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet, seit 1957 sogar jedes Jahr gesteigert. Wurde 1991 noch 0,25USD je Aktie gezahlt, sollen es im kommenden Jahr bereits mehr als 4 USD Dividende ja Aktie werden. Damit passt der Dividenden-Dauerläufer ideal in den DRenta Ruhestandsfonds.

Die obigen Ausführungen dienen der Information und sind nicht als Anlageempfehlung zu verstehen. Die erwähnten bzw. abgebildeten Marken sind Eigentum der Procter & Gamble Company. Quelle, Grafik: P&G. (JK)

Zuckersüße Zinsen.

Einst war Zucker ein Luxusgut, heute steckt es in vielen Lebensmitteln. Haushaltszucker ist ein Doppelzucker (Disaccharid), der durch Verknüpfung der zwei Einfachzucker Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose) entsteht. Im Fachjargon heißt Haushaltszucker Saccharose.

Zucker wird hauptsächlich aus Zuckerrüben und Zuckerrohr gewonnen. Chemisch und physikalisch gibt es keinen Unterschied zwischen Rüben- und Rohrzucker. Rohrzucker wurde schon im Frühmittelalter aus Zuckerrohr gewonnen und aus dem Nahen Osten nach Europa importiert. Allerdings sei er unbezahlbar für die breite Bevölkerung gewesen, sogar der Adel leistete ihn sich höchstens zu besonderen Festen.

Und bei eben diesen Festen, so heißt es, sei der Name des berühmten Bonbons entstanden. Französische Königskinder sollen – nachdem sie das Zuckergemisch das erste Mal testeten – begeistert „Bon! Bon!“ (französisch für „gut“) gerufen und so dem Bonbon seinen Namen gegeben haben.

Bonbon, Süssigkeiten, Lutscher
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Während die Zuckerrübe auch hierzulande angebaut werden kann, wächst Zuckerrohr nur in tropischen Klimazonen. Rund 80 Prozent des weltweit gehandelten Zuckers stammt aus Zuckerrohr. Im 18. Jahrhundert fingen die Briten an, in ihren Kolonien Zuckerrohr anzubauen und Zucker in großen Mengen zu produzieren und so für die breite Bevölkerung erschwinglich zu machen.

Die wichtigsten Herkunftsländer sind heute Brasilien, Thailand und Australien. Aber auch in Europa gibt es einen Zuckergiganten, die Südzucker mit Sitz in Mannheim, der mehrheitlich von Rübenbauern-Genossenschaften kontrolliert wird.

Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert. 1819 gründeten die Brüder Franz und Carl Karcher die Zuckerfabrikation zu Kaiserslautern später Frankenthal, die 1873 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wird.

1837 wurde die Badische Gesellschaft für Zuckerfabrikation gegründet und die Zuckerfabrik Waghäusel errichtet. Obwohl zu dieser Zeit nicht üblich, gab es eine Betriebskrankenkasse und eine betriebliche Altersversorgung für die Mitarbeiter. 1920 schmiedet man eine Kooperation mit der Zuckerfabrik Frankenthal, die 1926 im Zusammenschluß zur Südzucker AG mündet, an dem sich noch weitere Zuckerfabriken beteiligten.

Die Fabrik des in Ostdeutschland bekannten Zeitzer Zucker wurde 1858 erbaut. In der DDR verarbeitete der VEB Zuckerfabrik Fortschritt auch kubanischen Rohrzucker als Bruderschaftshilfe, der VEB ging 1991 auf die Südzucker über. 

Inzwischen ist die Südzucker zu einem europäischen Giganten herangewachsen und hat auch das Produktportfolio erweitert. 1989 beteiligte man sich an der AGRANA, Wien, die sich auf die Geschäftsbereiche Frucht, Stärke, Zucker fokussiert. 1996 beteiligte man sich an Freiberger, Berlin, die für ihre Tiefkühlpizza bekannt sind und auch für viele Handelsketten produzieren, oder auch mit Aktionen wie mit Super Mario oder dem FC Bayern auffallen.

Seit 2005 nimmt die Produktion von umweltfreundlichen Bioethanol eine immer wichtigere Rolle ein und wird als CropEnergies geführt.

Der DRenta Ruhestandsfonds ist in einer festverzinslichen Anleihe der Südzucker investiert, die derzeit rund 7% zuckersüße Zinsen bringt. Durch verbesserte Kennzahlen wurde das Unternehmen von der Ratingagentur Standard & Poors kürzlich heraufgestuft.

Im letzten Geschäftsjahr erzielte das Unternehmen mehr als 10 Milliarden Euro Umsatz, wovon 4,2 Milliarden auf den Zuckerbereich fallen und 1,1 Milliarden auf CropEnergies, der operative Gewinn liegt bei 947 Millionen Euro. Etwa 19000 Mitarbeiter schaffen für das Unternehmen, rund ein Drittel für den Zuckerbereich.

Die obigen Ausführungen dienen der Information und sind nicht als Anlageempfehlung zu verstehen.

Was Peter Maffay und Bram Stokers Dracula mit dem DRenta Ruhestandsfonds zu tun haben.

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Neben Dividendenwerten und Immobilienbeteiligungen setzt der DRenta Ruhestandsfonds auf höher verzinste Anleihen, wie eine Staatsanleihe von Rumänien.

Das Land am Schwarzen Meer verfügt über zwei Drittel der Fläche Deutschlands, hat jedoch mit rund 20 Millionen nur ein Viertel der Bevölkerung Deutschlands. Produzierendes Gewerbe und Landwirtschaft sind präsenter als im EU-Durchschnitt, dennoch ist die Außenhandelsbilanz negativ, wichtigste Handelspartner sind Deutschland, Italien und Ungarn. Das Wirtschaftswachstum und die Inflation liegen über dem EU-Schnitt, beim aktuellen Schuldenstand von 47% des BIP liegt Rumänien besser als Deutschland und dem EU-Schnitt, bei der aktuellen Neuverschuldung schlechter.

Seit 2007 ist Rumänien vollwertiges EU-Mitglied, gehört seit März 2024 dem Schengen-Raum an und strebt die Euro-Einführung an. Rumänien ist ein relativ rohstoffreiches Land, es besitzt neben Erdöl auch Erdgas, Steinkohle, Eisenerze, Gold, Silber und Uran. Größter Hafen ist Constanta am Schwarzen Meer, der über die Donau und Kanälen eine direkte Schifffahrtsroute bis nach Rotterdam an die Nordsee bietet.

Beliebtes Touristenziel ist Corona bzw. Kronstadt, dem Zentrum der Siebenbürger Sachsens im Mittelalter, die heute Brasov heisst. Brasov ist umgeben von den Karpaten, einer riesigen Gebirgskette, deren höchste Erhebung über 2500 Meter reicht. Der bekannte Musiker Peter Maffay wurde in Brasov geboren. Unweit von Brasov liegt das Schloss Bran (Törzburg), auch bekannt als das Dracula-Schloss, in dem nach dem Buch von Bram Stoker die Vampirgestalt Dracula im späten Mittelalter gelebt haben soll.

Die Börse in Bukarest wird in Kooperation mit der Wiener Börse durchgeführt, derzeit dominieren Energietitel den Index. Mit 15Mrd. US-Dollar Umsatz ist OMV Petrom Rumäniens größtes Unternehmen, in Deutschland am bekanntesten dürfte hingegen die Automarke Dacia mit rd. 5Mrd. Umsatz sein, die zum französischen Renault-Konzern gehört. Daneben haben sich auch viele Autozulieferer in Rumänien angesiedelt, bei lediglich 11Euro Arbeitskosten pro Stunde im Vergleich zu Deutschland mit 46Euro ist das gut nachvollziehbar.

Rumänien hat ein stabiles Rating von BBB- und liegt damit noch Investmentgrade-Bereich. Die investierte Staatsanleihe hat einen Zinskupon von 4,625%, was im Vergleich zu Bundesanleihen sehr attraktiv ist.

Fetter Kupon vom Elektronikriesen.

Vor wenigen Tagen konnten der DRenta Ruhestandsfonds den Kupon für ein Zinspapier eines bekannten Elektronikriesen vereinnahmen. Obwohl das Unternehmen über eine Netto-Liquidität verfügt, wird ein hoher Zinskupon gezahlt, der deutlich über den gängigen Tagesgeld- und Festzinsangeboten liegt.

Das einst in einer Garage gegründete Unternehmen Apple ist zwar erst knapp 50 Jahre alt, gehört aber heute zu den bekanntesten und wertvollsten. Den ersten Aufschwung erlebte es durch Personalcomputer, die erstmals durch eine Maus und eine grafische Benutzeroberfläche bedient werden konnten. Steve Wozniak war der Tüftler und Steve Jobs der Visionär im Unternehmen, später kam mit Sculey ein Marketinggenie hinzu.

Bei Grafikern und Medienschaffenden konnte sich der Macintosh eine gute Marktstellung erarbeiten. Anfang der 90er kam ein digitaler Notizblock hinzu, der Computerbereich schwächelte jedoch zunehmends, so dass Steve Jobs nach einer Schaffenspause in das Unternehmen zurückkehrte und mit seinem Ehrgeiz dem Unternehmen den zweiten Frühling bescherte und das Fundament für den heutigen Erfolg legte. Interessanterweise half dem Unternehmen auch die Kooperation mit einem großen Konkurrenten aus der Krise.

Die Wende brachten Programme zur Bearbeitung von Videos und Musik am Rechner. Das MP3-Format wurde zwar am Fraunhofer Institut erfunden, doch Jobs Unternehmen brachte den wohl erfolgreichsten tragbaren MP3-Player namens iPod heraus und schaffte es, MP3, das anfangs durch Raubkopien in der Musikindustrie umstritten war, zu kommerzialisieren und kreierte einen digitalen Musikladen namens iTunes. Das Produktangebot wurde erweitert und es wurde vor allem großer Wert auf Design und Funktionalität gelegt.

Der absolute Durchbruch gelang dann mit dem Smartphone, das heute gut die Hälfte des Unternehmensumsatzes ausmacht, und durch wiederkehrende Aboeinnahmen weiter überdurchschnittliches Wachstum verspricht. 

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DRenta Ruhestandsfonds erreicht neues Hoch.

Einen großen Beitrag dazu hat ein bekanntes Luxus– und Champagner-Unternehmen geleistet, das aufgrund überraschend guter Zahlen an einem Tag ungewöhnliche 12% Kursgewinne erreicht hat.

Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis in das Jahr 1593 zurück, als die Familie Sauvage ihr erstes Chateau mit Weingut erwarb und ausbaute. Heute kosten einzelne Flaschen des edelsüßen Weines 200 Euro und mehr.

Etwas günstiger sind die des 1729 gegründeten Champagnerhauses Ruinart produzierten Champagnerflaschen. 1765 wurde das Cognac-Handelshaus von einem irischen Offizier gegründet, bereits im 19. Jahrhundert wurden die Cognacs in die ganze Welt verschifft.

Die Luxussparte wurde 1854 in Paris gegründet, die zunächst durch exklusive Koffer und Reisegepäck bekannt wurde, und heutzutage begehrte hochpreisige Bekleidung, Schuhe, Schmuck und Parfüm im Sortiment hat, welches in mehr als 1200 Boutiquen angeboten wird. Audrey Hepburn war die erste Parfüm-Botschafterin. Ergänzt wird das Sortiment durch die Luxus-Uhren-Sparte, die sich auch im Rennsport stark engagiert.

Das Unternehmen profitiert vom zunehmenden Wohlstand in den Industrieländern, sowie wachsender Nachfrage in den Schwellenländern nach Luxusgütern. Seit Jahren zahlt man eine stetig steigende Dividende und passt so gut zum DRenta Ruhestandsfonds.

Über uns ist der DRenta Ruhestandsfonds ohne Ausgabeaufschlag erhältlich.

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Was der Koalitionsvertrag für den eigenen Geldbeutel bringt – Teil 1: Sparer-Freibetrag

So soll der Sparer-Freibetrag, ab dem die Abgeltungsteuer greift, minimal auf 1000Euro bzw. 2000Euro für Ehepaare erhöht werden, wahrscheinlich aber erst ab 2023. Für Zinssparer ist dies inzwischen eh kaum relevant, da es kaum noch Zinsen gibt. Bei 0,01% Zinsen könnte man so bis zu 10Mio Euro steuerfrei anlegen. Bei dividendenstarken Aktien mit 4% Dividendenrendite ließen sich eher bescheidene 25000Euro steuerfrei stellen, hat man im selben Jahr noch Kursgewinne erzielt, zahlt man noch viel eher Abgeltungsteuer. Für Aktien-Fondssparer sieht es etwas besser aus, da zur Vermeidung einer Doppelbesteuerung eine sogenannte Teil-Freistellung besteht, die 30% der Ausschüttung steuerfrei stellt. Bei einer Ausschüttung eines Aktienfonds von 2% sind somit letztlich nur 1,4% steuerlich relevant, so dass sich bis zu einem Aktienfondsvermögen von 70000Euro steuerfrei ansparen lassen, solange man keine Kursgewinne realisiert.

Fazit: Die „Erhöhung“ des Sparerfreibetrages ist lächerlich gering. Die neue Bundesregierung muss hier dringend nacharbeiten. Um die Vermögensbildung für breite Bevölkerungsteile zu fördern, muss der Freibetrag signifikant angehoben werden. Die Dividenden sind zudem bereits im Unternehmen mit Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag belastet und ein weiteres Mal beim Anleger. Damit werden Aktionäre benachteiligt. Im Sinne einer langfristigen Vermögensbildung für die Altersversorgung sollten zudem langfristige Kursgewinne steuerfrei gestellt werden, wie es auch in anderen Ländern praktiziert wird. Bei Immobilien gibt es ebenfalls bereits eine 10-Jahres-Frist, danach sind Verkaufsgewinne steuerfrei. Eine ähnliche Regelung wäre auch für Aktien und Fonds denkbar.    

Deutschlandrente Herbstbericht

Die vergangenen Monate waren für die Kapitalmärkte und allgemein ziemlich spannend. Nachdem zum letzten Jahresende an den weltweiten Börsen eine Katerstimmung vorherrschte, hellte sich der Markt deutlich auf, obwohl die Störfeuer von der politischen Seite wie Brexit und den drohenden Handelshemmnissen noch immer nicht gelöscht sind. So werden wohl weiterhin Trump und Brexit vorherrschende Themen in den Gazetten bleiben. Hinzu gekommen ist in Deutschland eine heftige Klimadiskussion, die überwiegend über Verbote und Bevormundung und Einschränkungen der Bürger und Wirtschaft geführt wird, und weniger über die möglichen Folgen wie Arbeitsplatzverluste, Versorgungssicherheit und Energiekosten. Ebenso wenig im öffentlichen Fokus sind moderne klimafreundliche Technologien und Unternehmen obwohl gerade hier überall spannende Geschichten und Unternehmen entstehen und wachsen.

Die weltweiten Börsen konnten sich überdurchschnittlich entwickeln. Der Welt-Aktienindex konnte in den ersten zehn Monaten um gut 22% zulegen, deutsche Aktien gewannen 21%, Aktien der Schwellenländer gut 13%. Positiv entwickelte sich auch der US-Dollar, auch Gold legte sehr deutlich zu. Die Zinsmärkte entwickelten sich überwiegend positiv, die Zinsen der meisten Staatsanleihen fielen auf neue historische Tiefs und die Anleihekurse stiegen. Deutsche Staatsanleihen stellten wiederholt den sicheren Hafen dar, was dazu führte dass selbst längere Laufzeiten nun negative Renditen aufweisen.

Die Deutschlandrente mit ihren 100 Werten konnte 19,5% in den ersten zehn Monaten zulegen, besonders die Großkonzerne legten stärker zu, während die Mittelstandsunternehmen auf hohem Niveau etwas durchatmeten. Die risikoreduzierte Deutschlandrente Balance schaffte im gleichen Zeitraum einen Wertzuwachs von 13,0%, wobei die Nachhaltigkeitsanleihen einen erfreulichen Ertrag von 5,5% leisteten. Noch etwas stärker konnte sich die globale Variante, die Schwedenrente mit mehr als 5000 Titeln, entwickeln, sie bringt es auf einen Wertzuwachs von 21,7%, die risikoreduzierte Schwedenrente Balance liegt mit 16,0% ebenfalls auf sehr erfreulichem Kurs. Ein Wert in den investiert wird, ist u.a. das schwedische Unternehmen Thule, deren Fahrradträger im Sommer an fast jedem Auto zu sehen sind, bzw. im Winter die Ski- und Dachboxen.

Wie geht es in der Zukunft weiter? Werden die Aktienmärkte nach vielen Haussejahren und Rekordständen weiter steigen oder ist das Ende der Fahnenstange erreicht? Im Durchschnitt sind die Aktienmärkte nach der Aufwärtsbewegung weiter moderat bewertet. Die Auftragsbücher vieler Unternehmen sind häufig noch gut gefüllt, durch die Unsicherheit durch die Diskussion um Handelshemmnisse und Zölle finden sich aber zunehmend leere Seiten in den Auftragsbüchern für Folgeaufträge, droht das eine oder andere Geschäft doch noch zu platzen, oder in der Zukunft schwieriger zu werden, das Geschäftsklima hat sich allgemein verschlechtert. Die Bundesregierung ist gefordert, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern und den angekündigten Bürokratieabbau endlich in die Tat umzusetzen. In Amerika sieht es danach aus, dass die US-Zentralbank FED mit einer kleinen Zinssenkung die Wirtschaft beleben möchte, für Trump noch zuwenig er drängt auf mehr „Doping“ durch die Zentralbank. Auch die EZB könnte politisch motiviert weiter an der Zinsschraube drehen und weiter senken. Die Wahl der französischen Kandidatin Lagarde zur Draghi-Nachfolgerin dürfte für deutsche Sparer keine gute Nachricht sein, und die Zinsflaute weiter anhalten. Die Politik und die eine oder andere negative Unternehmensmeldung dürfte immer wieder für Unruhe an den Märkten sorgen. Da heisst es Nerven bewahren, denn unruhige Märkte bieten immer wieder gute Möglichkeiten zum günstigen Einstieg, Geduld führt langfristig zum Erfolg.

Welchen Einfluss die Wahl der Anlageform auf Vermögen, Rente und Sparbeitrag hat.

Nachdem wir uns zuletzt mit der Zeit als wichtigen Faktor für die Vermögensbildung beschäftigt haben, soll es diesmal um den Einfluss der Rendite und die Wahl der Anlageform auf das Vermögen und den Sparbeitrag gehen.

Es ist sicherlich keine neue Erkenntnis dass beim Sparen und dem Vermögensaufbau ein höherer Zins bzw. Rendite besser ist als ein niedriger Zins. Aber selbst kleine Renditeunterschiede können große Auswirkungen auf das Endvermögen oder den Sparbeitrag haben. Wir haben hierfür einmal verschiedene Sparformen als Sparplan mit 200,-Euro monatlich über 30 Jahre verglichen.

Bei einem Sparbuch welches mit 1,25% verzinst wird kommen nach 30 Jahren 87.297,-Euro heraus, das wären fast 6.000,-Euro mehr als eine Lebens-/Renten-Versicherung mit 0,9% „Garantie“-Verzinsung, die nur 81.793,-Euro abwirft. Bei 72000,-Euro eigenen Sparbeiträgen sind die 9.000 Euro bei der Versicherung bzw. 15.000,-Euro Ertrag über einen derart langen Zeitraum von 30 Jahren nicht wirklich erwähnenswert. Abzüglich Steuern und Inflation lohnt es sich nicht einmal. Trotzdem setzen bislang die meisten Deutschen auf diese beiden Sparformen.

Nun bleibt die Hoffnung dass die Zinsen wieder etwas steigen und die Versicherungen etwas mehr als nur den „Garantie“-Zins abwerfen. Wir kalkulieren hier einmal großzügig mit 3,5% Rendite. Mischfonds und Dachfonds würden wir mit 4% kalkulieren, Aktienfonds und die Deutschlandrente mit 6%. Danach bringt es ein Sparbeitrag von 200,-Euro monatlich nach 30 Jahren bei der Lebens-/Renten-Versicherung auf ein Endvermögen von 126.243,-Euro, bei den Misch- und Dachfonds auf 137.520,-Euro und bei der Deutschlandrente und Aktienfonds auf ein fast unglaubliches Vermögen von 195.906,-Euro, rund 70.000,-Euro !!! mehr als bei der Versicherung.  

Kritiker werden nun einwenden, die 195906,-Euro sind doch nicht garantiert. Nun, wenn die Welt normal läuft, dann wird man sich über rund 200.000,-Euro Vermögen freuen können. Sollte es erneut zu einer Finanzkrise kommen, sind alle Kapitalanlagen auch Lebens- und Renten-Versicherungen davon betroffen. Selbst wenn es einen Tag vor der Auszahlung zu einem Crash von 50% kommen sollte, dann wären die 98.000,-Euro deutlich höher als die 87.000,-Euro beim Sparbuch oder die 82.000,-Euro mit der 0,9%-„Garantie“ bei den Versicherungen. Bei der Altersversorgung wird ja in der Regel das gesamte Vermögen auch nicht an einem Tag ausgegeben sondern eher über 20-30 Jahre lang aufgezehrt, genug Zeit um Kursrückgänge wieder aufzuholen und den Vorsprung der Deutschlandrente und Aktienfonds auf die anderen Vorsorgeformen wieder auszubauen.

Nun wollen wir die Rechnung einmal umdrehen. Welcher Aufwand ist bei welcher Vorsorgeform nötig um in 30 Jahren ein Altersvorsorgevermögen von 100.000,-Euro anzusparen? Wollen Sie wie die meisten Deutschen dies mit einem Sparbuch oder Versicherung tun, dann müssten Sie beim Sparbuch jeden Monat 229,10Euro anlegen, bei der Versicherung mit 0,9%-„Garantie“ wären es sogar 244,52Euro. Kalkuliert mit normalen Gewinnen bei der Versicherung dann wäre ein monatlicher Aufwand von 158,42Euro bei der Lebens- und Renten-Versicherung notwendig. Deutlich günstiger wird es bei Misch- und Dachfonds, hier beträgt der monatliche Aufwand nur 145,43Euro. Am geringsten ist der monatliche Aufwand um 100.000,-Euro anzusparen bei der Deutschlandrente, es ist lediglich ein Sparbeitrag von 102,09Euro notwendig.


Das heißt, Sie können mit der Deutschlandrente gleichzeitig für die Altersvorsorge sparen, und haben noch gut 100,-Euro übrig um sich selbst etwas zu gönnen oder für die Kinder Spielzeug oder Schulsachen zu kaufen.