Die vergangenen Monate waren für die Kapitalmärkte und allgemein ziemlich spannend. Nachdem zum letzten Jahresende an den weltweiten Börsen eine Katerstimmung vorherrschte, hellte sich der Markt deutlich auf, obwohl die Störfeuer von der politischen Seite wie Brexit und den drohenden Handelshemmnissen noch immer nicht gelöscht sind. So werden wohl weiterhin Trump und Brexit vorherrschende Themen in den Gazetten bleiben. Hinzu gekommen ist in Deutschland eine heftige Klimadiskussion, die überwiegend über Verbote und Bevormundung und Einschränkungen der Bürger und Wirtschaft geführt wird, und weniger über die möglichen Folgen wie Arbeitsplatzverluste, Versorgungssicherheit und Energiekosten. Ebenso wenig im öffentlichen Fokus sind moderne klimafreundliche Technologien und Unternehmen obwohl gerade hier überall spannende Geschichten und Unternehmen entstehen und wachsen.
Die weltweiten Börsen konnten sich überdurchschnittlich entwickeln. Der Welt-Aktienindex konnte in den ersten zehn Monaten um gut 22% zulegen, deutsche Aktien gewannen 21%, Aktien der Schwellenländer gut 13%. Positiv entwickelte sich auch der US-Dollar, auch Gold legte sehr deutlich zu. Die Zinsmärkte entwickelten sich überwiegend positiv, die Zinsen der meisten Staatsanleihen fielen auf neue historische Tiefs und die Anleihekurse stiegen. Deutsche Staatsanleihen stellten wiederholt den sicheren Hafen dar, was dazu führte dass selbst längere Laufzeiten nun negative Renditen aufweisen.
Die Deutschlandrente mit ihren 100 Werten konnte 19,5% in den ersten zehn Monaten zulegen, besonders die Großkonzerne legten stärker zu, während die Mittelstandsunternehmen auf hohem Niveau etwas durchatmeten. Die risikoreduzierte Deutschlandrente Balance schaffte im gleichen Zeitraum einen Wertzuwachs von 13,0%, wobei die Nachhaltigkeitsanleihen einen erfreulichen Ertrag von 5,5% leisteten. Noch etwas stärker konnte sich die globale Variante, die Schwedenrente mit mehr als 5000 Titeln, entwickeln, sie bringt es auf einen Wertzuwachs von 21,7%, die risikoreduzierte Schwedenrente Balance liegt mit 16,0% ebenfalls auf sehr erfreulichem Kurs. Ein Wert in den investiert wird, ist u.a. das schwedische Unternehmen Thule, deren Fahrradträger im Sommer an fast jedem Auto zu sehen sind, bzw. im Winter die Ski- und Dachboxen.
Wie geht es in der Zukunft weiter? Werden die Aktienmärkte nach vielen Haussejahren und Rekordständen weiter steigen oder ist das Ende der Fahnenstange erreicht? Im Durchschnitt sind die Aktienmärkte nach der Aufwärtsbewegung weiter moderat bewertet. Die Auftragsbücher vieler Unternehmen sind häufig noch gut gefüllt, durch die Unsicherheit durch die Diskussion um Handelshemmnisse und Zölle finden sich aber zunehmend leere Seiten in den Auftragsbüchern für Folgeaufträge, droht das eine oder andere Geschäft doch noch zu platzen, oder in der Zukunft schwieriger zu werden, das Geschäftsklima hat sich allgemein verschlechtert. Die Bundesregierung ist gefordert, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern und den angekündigten Bürokratieabbau endlich in die Tat umzusetzen. In Amerika sieht es danach aus, dass die US-Zentralbank FED mit einer kleinen Zinssenkung die Wirtschaft beleben möchte, für Trump noch zuwenig er drängt auf mehr „Doping“ durch die Zentralbank. Auch die EZB könnte politisch motiviert weiter an der Zinsschraube drehen und weiter senken. Die Wahl der französischen Kandidatin Lagarde zur Draghi-Nachfolgerin dürfte für deutsche Sparer keine gute Nachricht sein, und die Zinsflaute weiter anhalten. Die Politik und die eine oder andere negative Unternehmensmeldung dürfte immer wieder für Unruhe an den Märkten sorgen. Da heisst es Nerven bewahren, denn unruhige Märkte bieten immer wieder gute Möglichkeiten zum günstigen Einstieg, Geduld führt langfristig zum Erfolg.