Erfreulicher Dividenden-Schauer

In den letzten Tagen hat es einen regelrechten Dividenden-Schauer gegeben, die zwei größten Dax-Dividendenzahler haben ihre Gewinne an die Anteilseigner ausgeschüttet, darunter auch die Allianz mit fast 5,4 Milliarden Euro.

Über 830000 deutsche Privatanleger können sich über 13,80Euro Dividende je Aktie freuen, ein Anstieg von über 20% zum Vorjahr. Der Versicherungskonzern strebt eine Dividendenkontinuität von 50-60% des erzielten Gewinnes an.

Die Allianz wurde 1890 in Berlin gegründet, von den Herren Carl Thieme und Wilhelm Finck, die bereits 1880 die Münchener Rückversicherung gegründet hatten und mit der Allianz den Erstversicherungsmarkt erobern wollten. Bereits 1893 expandierte man nach London, um vom dortigen Wirtschaftsaufschwung zu profitieren und Transporte im internationalen Handel zu versichern. Geschäftsbeziehungen in weitere Länder wie die USA, Niederlande, Skandinavien, Italien, Belgien und Frankreich folgten. Im Dezember 1895 wird die Allianz Aktie zum ersten Mal an der Berliner Börse gehandelt und erreicht einen Kurs von 750 Mark. 1906 sorgte ein Erdbeben in San Francisco für einen Großschaden, für den die Allianz und andere Versicherer 250 Millionen Dollar aufbringen mussten. Weitere Rückschläge bringt der Erste Weltkrieg und die Folgen, fast 100 Mitarbeiter verlieren ihr Leben, Stagnation, Krise und Arbeitslosigkeit lassen die Prämieneinnahmen und das internationale Geschäft einbrechen.

Während Kaiser Wilhelm II. an das Pferd und die Kutsche glaubte, gründete 1918 die Allianz zusammen mit einem Automobilclub eine Autoversicherung und wird zum größten Kfz-Versicherer Deutschlands.

1922 wird die Allianz Lebensversicherung gegründet, um Kunden Sicherheit zu bieten, Sicherheit für das Alter und Sicherheit vor Risiken des Todes, rasch entwickelt man sich zum führenden Lebensversicherer Europas. Ein Erfolgsfaktor dabei ist die automatisierte Datenverarbeitung mit Lochkartenmaschinen und Druckmaschinen, die eine rationellere Bearbeitung ermöglichte, und auch sogenannte Kleinlebensversicherungen kostendeckend machte. 1927 erfolgt die Fusion mit der Alte Stuttgarter und die Sitzverlegung nach Stuttgart, nach dem Zweiten Weltkrieg zieht auch die Hauptverwaltung nach Stuttgart um. Heute sind mehr als 10 Millionen Menschen bei der Allianz Leben versichert.

Bereits vor 100 Jahren gründete die Allianz ein Schadenlabor, welches heute als Allianz Zentrum für Technik nicht nur Schadenforschung betreibt, sondern auch Material- und Werkstoffprüfungen durchführt, Straßenverkehrssicherheit und Reparaturtechniken erforscht, Präventionsmaßnahmen zur Unfallverhütung entwickelt und Risikomanagementpartner ist.      

Durch den Zweiten Weltkrieg mußte die Allianz nach Kriegsende fast komplett von vorn anfangen, die Immobilien und Vermögenswerte sind weitgehend vernichtet, die gehaltenen Reichsanleihen wertlos. Dennoch versuchen Mitarbeiter kurz nach Kriegsende, den Geschäftsbetrieb wiederaufzunehmen und erhalten eine vorläufige Konzession. In Ostdeutschland wird das Versicherungswesen verstaatlicht, 1990 übernimmt die Allianz die Staatliche Versicherung der DDR und tauft sie in Deutsche Versicherungs-AG um. Durch die Spaltung Berlins zieht die Allianz von Berlin nach München. Recht schnell kann man an die Vorkriegserfolge anknüpfen, besonders die Kfz-Versicherung wächst stark. Nach und nach wird auch das internationale Geschäft wieder angegangen und ausgebaut. 1973 ist die Allianz der größte Versicherer Europas.

Versicherungsgeschäft ist immer auch ein Kapitalanlagegeschäft, 1998 wurde Allianz Global Investors gegründet, später auch Pimco, bekannt als Anleihespezialist, und ADIG/cominvest übernommen. Zwischenzeitlich gehörte auch die Dresdner Bank zur Allianz, wovon heute nur noch der dit, 1955 als Deutscher Investment Trust gegründet, Teil der AGI ist. Bekannt ist u.a. der Deutschlandfonds Concentra, der 1956 aufgelegt wurde. Ältester deutscher Aktienfonds ist der Fondak, der bereits 1950 aufgelegt wurde und durch die Übernahme von ADIG/Cominvest von der Commerzbank zur Allianz kam. Von der Dresdner Bank, die an die Commerzbank verkauft wurde, ist heute nur noch die Filiale in Dresden als Dresdner Bank geführt.

Auch im Sport- und Eventbereich engagiert sich die Allianz nicht nur als Versicherer, sondern auch als Sponsor, Förderer und Namensgeber für Stadien, die die Allianz Arena in München, in der nicht nur der FC Bayern München seine Heimspiele austrägt, sondern auch Spiele der Fußball Europameisterschaft EURO2024 und das Champions League Finale Ende Mai 2025.  Die Allianz hält zudem am FCB gut 8% der Aktien.

Hinweis: Der DRenta Ruhestandsfonds hält Aktien der Allianz SE. Die obigen Ausführungen dienen der Information und sind nicht als Anlageempfehlung zu verstehen. Quelle, Grafik: Allianz Webseite. (jk)   

Vom Reitwagen zum selbstfahrenden Auto.

Die starken Kursgewinne der letzten Wochen, haben Deutschlands wertvollste Automobilmarke Mercedes Benz zu einem der größten Portfoliowerte im DRenta Ruhestandsfonds anwachsen lassen.

Die gemeinsame Erfolgsgeschichte begann vor rund 100 Jahren. Doch schon zuvor tüftelten Carl Benz, Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach an ihrem Traum von einem Gas-Motor und Automobil.

Carl Benz meldet 1886 sein „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ beim Kaiserlichen Patentamt zum Patent an, mit dem 1888 seine Frau Bertha die weltberühmte Jungfernfahrt von Mannheim nach  Pforzheim unternahm. Bereits 1884 hatten Daimler und Maybach einen Gas-Motor, auch „Standuhr“ genannt, entwickelt und bauten ihn in einen Fahrradrahmen ein und meldeten 1885 den „Daimler-Reitwagen“ , quasi das erste Motorrad, zum Patent an.  Die erste planmäßige Omnibuslinie mit einem Benz-Omnibus startet im Frühjahr 1895 und fährt die Streck Siegen – Netphen – Deuz. Die ersten Daimler Lastkraftwagen mit 4PS und 1500kg Nutzlast wurden im Herbst 1896 nach London exportiert.

Durch Zeitungsartikel wurde der in Leipzig geborene und in Nizza wohnende Autoverrückte Emil Jellinek auf Daimler aufmerksam und bestellte mehrere Fahrzeuge. Diese waren ihm zu langsam und er forderte schnellere. Im Herbst 1898 erhielt Jellinek die ersten Vierzylinder-Autos mit 8PS und 40 km/h Höchstgeschwindigkeit. Jellinek startete erfolgreich unter dem Pseudonym Mercedes, dem Namen seiner Tochter, bei verschiedenen Rennveranstaltungen. Im Frühjahr 1900 wird Mercedes auch zur offiziellen Produktbezeichnung. Die von Wilhelm Maybach gebauten Fahrzeuge erzielen zahlreiche Rennerfolge und werden weltberühmt. 1924 kommt es zur Kooperation zwischen Daimler und Benz, die später in einem Zusammenschluß mündet. Die zwischenzeitliche mißglückte Fusion mit Chrysler Ende der 90er wurde wenige Jahre später wieder aufgelöst.

Zusammen mit dem schweizer Uhrenmagnaten Nicolas Hayek (Swatch) entwickelte man ein kleines Fahrzeug für die urbane Mobilität. Der Smart konnte jedoch nie die erhofften Stückzahlen erreichen und wird heute nur noch als reines Elektrofahrzeug angeboten, was ursprünglich auch Hayeks Intention war, aber vor über 30 Jahren noch nicht vernünftig darstellbar war. Großer Ansporn ist der harte Wettbewerb mit dem bayrischen Dauerrivalen BMW, den Daimler vor über 60 übernehmen wollte, aber letztlich mißlang, nachdem der weiße Ritter Herbert Quandt BMW übernahm und erfolgreich sanierte. Vor wenigen Jahren fanden beide Konzerne doch zueinander und gründeten einen gemeinsamen Mobilitätsdienstleister ShareNow, der inzwischen an den Fiat-Konzern Stellantis verkauft wurde.

Auf der ganzen Welt fahren heute Staatsmänner und erfolgreiche Geschäftsleute Fahrzeuge mit dem Stern, der Silberpfeil ist im Rennsport eine Legende und mehrfacher Formel 1 Weltmeister. Die Luxusfahrzeuge sind seit vielen Jahren ein Traum für viele Autofahrer. Innovationen treiben den Autohersteller an, die Herausforderungen der Zukunft weiter gut zu meistern. Neben moderner Antriebstechniken steht auch das autonome Fahren und die Vernetzung und Assistenzsysteme im Fokus. Das Unternehmen ist ein zuverlässiger und einer der größten Dividendenzahler im Deutschen Aktienindex.

Deutsche Unternehmen wollen mehr als 50 Milliarden an Gewinnen ausschütten.

Traditionsgemäß gehört Siemens zu den ersten im Jahr die eine Dividende auskehren, in diesem Jahr sind es 4,25Euro je Aktie.
Der größte deutsche Dividendenzahler ist hingegen gar nicht in Dax oder MDax enthalten. Die Reederei HAPAG Lloyd will eine Dividende von sage und schreibe 63,-Euro je Aktie zahlen, d.h. insgesamt mehr als 11 Mrd. Euro Dividende.

HAPAG Lloyd Aktie

Der größte Teil der Gewinnausschüttung geht jedoch ins Ausland, wie an den chilenischen Großaktionär Vapores/Quinenco des Unternehmers und Bergsteigers Luksic Craig, an Qatar Holdings und an den Saudischen Staatsfonds.
Man fragt sich, wie lange wollen sich die Deutschen die Gewinne noch entgehen lassen? Es wird Zeit für eine bessere Aktienkultur in Deutschland, um endlich ein Land der Eigentümer zu werden.
Das versprach auch FDP Finanzminister Christian Lindner vor der Wahl, allerdings ist bis heute kaum etwas passiert, um den Vermögensaufbau mit Aktien zu fördern. Deutsche Aktionäre zahlen nach wie vor rund 50% Abgaben auf die ausgeschütteten Gewinne ihrer Unternehmen, wie Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Abgeltungsteuer und ein zweites Mal Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer.
Es wird Zeit die Aktienrente mit Fakten statt mit heißer Luft zu füllen. Runter mit den Steuern, rauf mit den Freibeträgen, Bürokratie reduzieren, Digitalisierung voranbringen !

Wer nicht in Einzelaktien investieren möchte, kann auch über sogenannte Dividendenfonds, die sich zuletzt deutlich besser als Technologiefonds entwickelt haben, von den Gewinnausschüttungen profitieren. Gerne unterstützen wir euch dabei.